Interview mit den Schneemenschen

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Ich habe vor drei Wochen beschlossen meinem Blog eine etwas andere Richtung zu geben. Keine Sorge ich bleibe dem Thema Tourismus treu.
Den Ausschlag dazu gab nicht zuletzt eine Missinterpretation meinerseits was die Entwicklung eines Tourismusportals betrifft.

Da viele meiner Besucher scheinbar das meiste Interesse an den Entwicklungen der Tourismusportale haben, werde ich ab jetzt versuchen einmal im Monat ein interessantes Interview zu veröffentlichen.

Ich würde mich über Feedback und Vorschläge für Interviewpartner freuen.

Den Anfang macht ein Interview mit dem Geschäftsführer der Schneemenschen, Herr Kai Michael Schäfer:

Michael Egger:
“Die Schneemenschen sind in hautsächlich in Mitteleuropa tätig.
Denken Sie daran Ihr Geschäft weiter in den Osten auszubauen?
Ich denke da an Ungarn, Kroatien, Russland und Bulgarien.”

Kai Michael Schäfer:
“Die Nachfrage seitens unserer Kunden nach Osteuropa-Angeboten steigt in den letzten beiden Jahren merklich.
Wir haben zur kommenden Wintersaison den Marktführer aus Polen (www.skionline.pl) gewinnen können. Dieses Portal werden wir exklusiv, also sowohl im Bereich Werbeformen, als auch im Bereich Unterkunftslisten, vermarkten. Wir haben uns alle wichtigen Wintersport- und Alpenportale, die in Osteuropa am Markt sind intensiv angeschaut. SkiOnline.pl hat uns hier den professionellsten vermittelt – auch die Besucherzahlen können sich mehr als sehen lassen. Wir sind sehr gespannt, wie unsere Kunden dieses neue Angebot annehmen. Wenn wir mit dieser Kooperation gute Erfahrungen sammeln wird es in den nächsten 1-2 Jahren sicher weitere Angebote aus diesem Umfeld geben. Der russische Markt funktioniert überwiegend über Reiseveranstalter – hier gibt es keine Ambitionen von unserer Seite.
Zudem vermarkten wir auch die größte Wintersport-Site in den Niederlanden und Belgien (www.snowplaza.nl), das für viele Regionen in Vorarlberg, Tirol und im Salzburger Land eine sehr gute Platzierungsmöglichkeit bietet. Aktuell steht England auf unserer ToDo-Liste – viele unserer Kunden finden diesen Markt sehr spannend.”

Michael Egger:
“Im Augenblick lässt sich jedes Hotel auf der Plattform über ein Anfrageformular erreichen.
Haben Sie vor das System irgendwann auf ein GDS-System mit Onlinebuchung umzubauen bzw. mit
einem zu ergänzen?”

Kai Michael Schäfer:
“Über dieses Thema sprechen wir ständig. Ich bin mir sicher, dass wir dieses zusätzliche Angebot in 2-3 Jahren machen müssen. Wir führen jedes Jahr eine große Kundenbefragung durch, um die Wünsche unserer Kunden besser kennen zu lernen. Aktuell sind mehr als 85% unserer Kunden noch für die anfrage-orientierte Variante. Dies hat für die Hoteliers den Vorteil, dass auch wenn keine freien Plätze zum Wunschzeitraum angeboten werden können, zumindest der Adress-Datensatz für künftige Marketing-Aktionen der Häuser genutzt werden kann. Ganz persönlich bin ich fest davon überzeugt, dass die Reiseanfrage aktuell die beste Methode für unsere Kunden ist. Würden wir z.B. Buchungsprovisionen erheben, müssten wir die Homepagelinks zum Kunden und auch Telefonnummern und Mail-Adressen ausblenden. Da Wintersportreisen aus dem deutschsprachigen Raum überwiegend individuell vom Urlauber selbst organisiert werden, ist auch dem User, sprich dem potentiellen Gast, der direkte Weg zum Hotel wichtig. Auch ich informiere mich zuerst im Internet. Danach nehme ich aber immer noch gerne den Telefonhörer in die Hand und spreche persönliche Wünsche mit dem Gastgeber durch – das schafft Vertrauen die richtige Urlaubsentscheidung getroffen zu haben.”

Michael Egger:
“Setzen Sie bei der Bewerbung Ihrer Themenportale auch auf klassische Werbung oder bewegen Sie sich nur im Onlinebereich?”

Kai Michael Schäfer:
“Ca. 75% unserer Budgets wandern in Online-Werbung – hier vor allem in Google-Adwords, redaktionelle Platzierungen auf Reiseportalen und Stand-Alone-Mailings. Die restlichen 25% fließen etwa hälftig in PR-Aktionen (wir machen z.B. jedes Jahr eine Pressereise nach Frankfurt, Hamburg, München und Wien) und in Kleinanzeigen in den Mitgliederzeitschriften von Skiclubs. Größere Platzierungen in reichweiteren Zeitschriften generieren wir über Barter-Deals (Tausch von Medialeistung). In den nächsten 18 Monaten werden Sie unsere Portale aber auch in größeren Publikumszeitschriften finden, was mit unserem neuen Gesellschafter, der Ganske Verlagsgruppe, zu tun hat.”

Michael Egger:
“Wo wir gerade beim Thema sind: Das Verlagshaus Ganske ist als Partner bei den Schneemenschen eingestiegen.
Welche Auswirkungen hat das auf die Unternehmensentwicklung und auf die Geschäftsleitung?

Kai Michael Schäfer:
“Auf die Geschäftsleitung hat die Beteiligung der Ganske Verlagsgruppe kaum Auswirkungen. Wir führen unser Geschäft mit der gleichen Mannschaft weiter, als dies auch vor der Beteiligung der Fall war – die Schneemenschen GmbH bleibt ein eigenständiges Unternehmen.
Für die Unternehmensentwicklung  ergeben sich zahlreiche positive Synergieeffekte. So gehört zur Verlagsgruppe beispielsweise der Jahreszeiten Verlag mit den Titeln VITAL (größte Zeitschrift für Gesundheit und Wellness in Deutschland) PETRA und FÜR SIE, die in unserem Themenumfeld Wellness sehr viele Möglichkeiten mit sich bringen. Auch mit der Reisezeitschrift MERIAN und den MERIAN Scout Reiseführern wurde schon über Kooperationsmöglichkeiten gesprochen. Wir entwickeln zusammen mit zahlreichen Verantwortlichen der einzelnen Verlage gerade Kooperations-Modelle, die sehr viel versprechend sind.
Zudem können Sie sich sicher vorstellen, dass ein so großes Verlagshaus Kontakte hat, die vorher für die “kleine Schneemenschen GmbH” sehr schwer erreichbar waren. Wir freuen uns sehr über unseren neuen Gesellschafter und auch unsere Kunden werden in den nächsten Monaten und Jahren von dieser Beteiligung profitieren.

Michael Egger:
“Wie weitreichend ist die Verknüpfung mit den Produkten der Verlagsgruppe Ganske?
Nützen Sie deren Produkte und wenn ja, welche Zielgruppen fassen Sie da ins Auge?

Kai Michael Schäfer:
“Aktuell sprechen wir intensiv über das Thema Wellness. Hier möchten wir leistungsstarke Produkte aus demOnline- und Printsegment zu einem interessanten Angebot zusammen fassen. Genaueres möchte ich zu diesem Thema noch nicht sagen – lassen Sie sich überraschen. Momentan ist es sicher noch zu früh, die zukünftige Kooperationstiefe abzuschätzen – wir befinden uns mitten in der “Kennenlern-Phase”. Sie dürfen aber davon ausgehen, dass die Schneemenschen GmbH als eigenständiger Anbieter von touristischen Premiumportalen bestehen bleibt.

Michael Egger:
“Welches Potential sehen Sie im Thema “Virales Marketing” für die Schneemenschen?”

Kai Michael Schäfer:
“Mundpropaganda ist vor allem für Schneehoehen.de ein großes Thema. Ca. 55% unserer Besucher sind Type-Ins – d.h. sie geben die URL direkt ein – das spricht für einen hohen Bekanntheitsgrad und funktionierende Mundpropaganda. Die Bewerbung unserer Angebote über SocialNetworks und Blogs steht noch am Anfang. Wir haben vor ca. einem Jahr eine Innovations-Assistentin eingestellt, die sich seither sehr intensiv mit den neuen Möglichkeiten des Web 2.0 auseinander setzt. So haben wir z.B. in der letzten Wintersaison einen Podcast produziert, den wir auch über  iTunes und weitere einschlägige Sites promotet haben. Ganz offen gestanden war der Erfolg mäßig. Wir werden dieses Thema dennoch intensiv weiter verfolgen.

Michael Egger:
“Sie sind ja gerade mit wellness.info online gegangen. Planen Sie schon für weitere Themenkanäle?”

Kai Michael Schäfer:
“Zuerst einmal nicht. Es gibt natürlich Themengebiete, die unser Produktportfolio gut ergänzen würden. Exemplarisch seien hier die Themen Golf, Kulinarik oder Bikeurlaub genannt. Aber zunächst werden wir uns um den Ausbau und die Erweiterung der bestehenden Angebote kümmern. ”

Michael Egger:
“Zum Aschluss noch eine Frage die die Hoteliers interessieren dürfte:
Die Schneemenschen haben sich im Herbst letzten Jahres von Bergfex getrennt. Von beiden Seiten kam damals keinerlei mir bekanntes Statement zur Trennung. Welche Gründe führten zu diesem Schritt?

Kai Michael Schäfer:
Bergfex wollte zu diesem Zeitpunkt als eigenständiger Anbieter am Markt auftreten. Bergfex ist ein leistungsstarkes Portal, mit dem wir gerne langfristig zusammengearbeitet hätten. Allerdings kann ich die Entscheidung auf der anderen Seite auch verstehen – wer macht sich als Unternehmen schon gerne von einem Mitbewerber abhängig. Schließlich hatten wir über 3 Jahre den Unterkunftsbereich von Bergfex exklusiv vermarktet. Wir empfehlen auch nach unserer Trennung interessierten Kunden einen Eintrag bei Bergfex – das Portal war und ist eines der leistungsstärksten Portale am Markt.
Für unsere Kunden ist es ja nicht die Entscheidung ob Bergfex, Schneehoehen.de/Alpen-Guide.de oder Tiscover eine Platzierung wert ist – diese drei Anbieter gehören in jedes Marketing-Budget von alpinen Gastgebern und Regionen und bilden eine gute Basis für erfolgreiches Marketing.

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Ich danke Herrn Schäfer an dieser Stelle für das interessante Gespräch und freue mich schon über weitere News aus dem Haus der Schneemenschen.”

Michael Egger
Michael Egger
... leitet seit 2004 die Werbeagentur für Hotels in Tirol. Er ist Spezialist für Auslastungssteigerung in Hotels und engagiert sich in vielen Bereich des Tourismus im Alpenraum.

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